Die weltweite Aktienrallye 2025 erlebt eine deutliche Verschiebung – weg von den USA, hin zu den Märkten in Europa und Asien. Laut dem neuen „Global Equity Insights Report“ des britischen Research-Instituts FTSE Russell erzielen Regionen außerhalb der USA derzeit deutlich höhere Renditen. Gleichzeitig sinken die Korrelationen zwischen den Märkten, was Anlegern neue Chancen zur Diversifikation eröffnet.
Der FTSE Developed ex US Index legte seit Jahresbeginn um beeindruckende 29,4 Prozent zu und übertraf damit den US-Markt, der lediglich 17,9 Prozent zulegte. Haupttreiber dieser Entwicklung sind die Schwäche des US-Dollars und eine breitere Marktteilnahme jenseits der Vereinigten Staaten. Besonders China zeigt sich stark: Mit einem Plus von 36,8 Prozent in US-Dollar ist das Land der Top-Performer des Jahres.
Für Investoren zeichnet sich damit ein klarer Trend ab: Die Dominanz der US-Technologiewerte verliert an Strahlkraft, während alternative Energie, Luft- und Raumfahrt sowie Finanzwerte in Europa und Asien zunehmend an Bedeutung gewinnen. Auffällig ist vor allem die Stärke Südeuropas – Spanien, Italien und Griechenland verzeichneten in den letzten drei Jahren jährliche Renditen von über 30 Prozent und gelten trotz dieser Performance weiterhin als unterbewertet im Vergleich zu Nordeuropa.
Ein weiterer wichtiger Befund des FTSE-Reports betrifft die sinkenden Korrelationen zwischen den Regionen. Besonders Chinas Aktien entwickeln sich zunehmend unabhängig vom US-Markt, was das Potenzial für globale Portfoliodiversifikation erheblich steigert.
Trotz der positiven Aussichten mahnt FTSE Russell zur Vorsicht: Die Bewertungen in den USA liegen auf dem 99. Perzentil ihres Zehnjahresdurchschnitts und gelten damit als überhitzt. Im Gegensatz dazu bewegen sich die entwickelten Märkte außerhalb der USA nur auf einem mittleren Bewertungsniveau – ein Hinweis auf attraktive Einstiegsgelegenheiten für Anleger, die auf geografische Streuung und nachhaltiges Gewinnwachstum setzen.